Unternehmen in Deutschland arbeiten zwar mit Daten und stellen viele Informationen digital bereit, steuern damit aber noch nicht datenbasiert ihre Prozesse oder Geschäftsmodelle. Für derartige digitale Prozesse werden verschiedene Reifegrade unterschieden. Einen niedrigen digitalen Reifegrad haben Unternehmen dann, wenn sie durch Bereitstellung datenbasierter Informationen z.B. über Lagebestände, Bestellungen oder Ressourceneinsätze die Prozesse sichtbar machen können. Einen hohen Reifegrad haben die Unternehmen dann, wenn sie darüber hinaus komplette Prozesse als Datenmodell abbilden und damit das Unternehmen steuern können. Mit diesen „virtuellen Abbildern“ können Webshops betrieben, Kunden analysiert oder Beschaffungs-, Absatz- und Produktionsprozesse völlig automatisiert durchgeführt werden. Lediglich knapp ein Fünftel der Unternehmen steuern ihre Prozesse oder Geschäftsmodelle digital und erreichen dadurch höhere Reifegradstufen.
Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen Größenklassen und Branchen:
- Fast jedes zweite größere Unternehmen (250 Beschäftigte und mehr) hat die Reifegradgruppe „stark digitalisiert“ erreicht. Bei den mittelgroßen sind es 37 Prozent und bei den kleinen Unternehmen (weniger als 50 Beschäftigte) sind es erst 22 Prozent.
- Die IKT-Branche ist bei der Digitalisierung ihrer Prozesse weiter als andere. Über 42 Prozent erreichen die Reifegradgruppe „stark digitalisiert“.