CellCore3D

Das Gründerteam um CellCore3D: v.l.n.r.: Dr. Paul Schüler, René Giese

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Herr Giese: Bionisch inspirierte Leichtbaustrukturen. Welche Idee steckt dahinter?
Der Leichtbau gewinnt für den effizienten und nachhaltigen Umgang mit den bestehenden Ressourcen der Natur in zahlreichen Branchen zunehmend an Bedeutung. Während konventionelle Ansätze, wie etwa Verbundwerkstoffe derzeit an ihre physikalischen und ökologischen Grenzen stoßen, zeigt uns die Natur in zahlreichen Beispielen ein alternatives und hocheffizientes Leichtbaukonzept. Mit dieser Bauweise lassen sich neben massiven Gewichtseinsparungen um bis zu 50 Prozent auch verschiedene funktionelle Eigenschaften wie die Schwingungsdämpfung, die Schallabsorption oder auch eine Erhöhung der Schadenstoleranz und Sicherheit, gezielt einstellen. Die gleichzeitige Nutzung von lasttragenden und funktionalen Eigenschaften in Form eines Multifunktionsbauteils bietet in diesem Zusammenhang ein noch größeres Potential für die Verringerung des Gewichts klassischer Konstruktionen und Anlagen. Insbesondere in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt oder der Automobilproduktion werden Leichtbauteile benötigt, die trotz geringen Gewichts eine hohe Festigkeit aufweisen müssen.

Wie sind Sie auf die Idee für ihr Projekt gekommen?
Durch die Promotion unseres Mitgründers Paul Schüler im Bereich Materialtechnik an der TU Berlin sind wir auf verschiedene Strukturen und deren Eigenschaften aufmerksam geworden. Wir haben überlegt, welche Strukturen für welche Eigenschaften ausgelegt werden können und wie diese genau zu berechnen sind. Die Berechnungsmodelle haben wir soweit weiterentwickelt, dass es nun möglich ist, 3D druckbare Bauteile für industrielle Anwendungen zu erstellen.

Nun haben Sie beim „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ einen Hauptpreis gewonnen: Welche Vorteile bringt eine Teilnahme an solch einem Wettbewerb mit sich?
Zuallererst ist es Aufmerksamkeit. Als junges Start-up ist man ein unbeschriebenes Blatt. Die Teilnahme und der Gewinn eines solchen Wettbewerbs sorgen aber dafür, dass einen die Öffentlichkeit wahrnimmt. Außerdem zwingt einem die Teilnahme mehr oder weniger dazu, seine eigene Idee nochmals zu präzisieren sowie auf Herz und Nieren zu prüfen. Aber auch das Preisgeld sollte nicht unerwähnt bleiben.

Mit CellCore3D sind Sie in Berlin ansässig. Ist die Stadt für Sie ein Mekka der Start-up-Szene?
Ich denke, dass Berlin vor allem für Start-ups aus dem Bereich E-Commerce großartig ist. Was die Bereiche FinTech oder Hightech angeht, haben andere Städte die Nase vorn, da dort andere Voraussetzungen herrschen.

Zu guter Letzt und kurz und knapp: Wie fühlt sich Gründen an?
Aufregend und herausfordernd.

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