Wie digital fortgeschritten ist die deutsche Wirtschaft? Wo gibt es Unterschiede zwischen Regionen oder zwischen Unternehmen verschiedener Branchen und Größen? Wie hat sich die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland auf diesen verschiedenen Ebenen entwickelt? Diese und weitere Fragen beantwortet der Digitalisierungsindex, indem er jährlich den digitalen Status quo der deutschen Wirtschaft abbildet.
Hier können Sie ausprobieren, welchen Einfluss Veränderungen bei einzelnen Indikatoren auf den Digitalisierungsindex haben können. Zur Experimentierfunktion
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Digitale Geschäftsmodelle
Qualifizierung
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Beschäftigung in Digitalisierungsberufen
Forschungs- und Innovationsaktivitäten
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Technische Infrastruktur
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Öffentliche Onlinedienste
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Gesellschaft
Twitter-Meldungen mit Digitalisierungsbezug
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Mobile Internetnutzung
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Nutzung Soziale Medien
Nutzung E-Commerce
Humankapital
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Innovationslandschaft
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FuE/-Innovations-Kooperationen
Digitale Startups
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Digitalisierungsaffine Patente Natürliche Personen
FuE-Personal Wissenschaftliche Einrichtungen
Digitalisierungsaffine Patente Hochschulen
Der Digitalisierungsindex misst den Stand der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland mithilfe von 37 Indikatoren. Diese bilden jeweils verschiedene Dimensionen der Digitalisierung ab. Sie zeigen damit ein umfassendes Bild des Status quo der Digitalisierung von Unternehmen sowie des Umfelds, indem diese aktiv sind. Aggregiert ergeben die Indikatoren einen Indexwert für die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland insgesamt.
Eine Übersicht über den Aufbau des Digitalisierungsindex finden Sie hier.
Im ersten Betrachtungsjahr 2020 ist der Digitalisierungsindex für Deutschland auf den Wert 100 normiert.
Die Digitalisierung ist nicht überall gleich weit fortgeschritten. Daher wird der Index – soweit möglich – nach Bundeslandgruppen, Regionstypen, Branchen und Unternehmensgrößen differenziert. Es lässt sich damit analysieren, welche Branche im Vergleich zu anderen besonders stark digitalisiert oder in welcher Bundeslandgruppe die Digitalisierung der Unternehmen besonders weit fortgeschritten ist.
Der Digitalisierungsindex wird jährlich aktualisiert. Damit kann er seit 2021 auch die Entwicklung der Digitalisierung der Wirtschaft insgesamt sowie auf den einzelnen Differenzierungsebenen (Bundesland, Regionstyp, Branche, Unternehmensgröße) abbilden. Anhand der möglicherweise erzielten Fortschritte und beobachtbaren Defizite lassen sich dann Handlungsempfehlungen ableiten. Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gestaltung der Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland zu schaffen.
Unternehmen haben die Digitalisierung selbst in der Hand – indem sie ihre Produkte und Dienstleistungen, ihre Prozesse und ihr Geschäftsmodell intern digitalisieren. Zudem sind für die Digitalisierung der Unternehmen auch die Rahmenbedingungen relevant, innerhalb derer die Unternehmen agieren.
Dieser Subindex bildet all diejenigen Aspekte der Digitalisierung ab, die sich auf die interne Perspektive der Unternehmen beziehen: Unternehmen können Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle digitalisieren oder sich mit Kunden sowie Zulieferern vernetzen. Aber auch die Qualifizierung der Beschäftigten und die Forschungs- und Innovationsaktivitäten der Unternehmen sind wichtig, damit Unternehmen die Potenziale der Digitalisierung heben können.
Die Rahmenbedingungen, in denen Unternehmen agieren, haben maßgeblichen Einfluss darauf, ob die Digitalisierung der Wirtschaft zu einer Erfolgsgeschichte wird. Dazu zählen die technische Infrastruktur sowie administrativ-rechtliche Rahmenbedingungen. Aber auch die Akzeptanz digitaler Produkte und Geschäftsmodelle in der Gesellschaft muss gegeben sein, damit überhaupt eine entsprechende Nachfrage vorhanden ist. Schließlich sind Humankapital in Form gut qualifizierter Fachkräfte und die Innovationslandschaft, innerhalb derer Unternehmen agieren, von Bedeutung. Auf diese externen Faktoren haben Unternehmen in der Regel keinen direkten Einfluss.
Die Digitalisierung der Wirtschaft verläuft in Deutschland nicht überall gleich. Es gibt sowohl regionale Unterschiede als auch Unterschiede nach Branche und Größe der Unternehmen. Dies berücksichtigt der Digitalisierungsindex durch verschiedene Differenzierungsebenen.
Der Digitalisierungsindex wird für Deutschland insgesamt sowie in vier Differenzierungsebenen ausgewiesen: nach Bundeslandgruppen, Regionstypen, Branchen und Unternehmensgrößenklassen.
Die einzelnen Regionen in Deutschland unterscheiden sich zum Teil stark in ihrer Ausgangslage für die Digitalisierung der Wirtschaft. Dem trägt die Differenzierung nach Bundeslandgruppen Rechnung. Insgesamt werden vier Bundeslandgruppen unterschieden:
Der Digitalisierungsindex erfasst insgesamt zehn Branchen beziehungsweise Branchengruppen, die unterschiedlich fortgeschritten in der Digitalisierung sind. Darunter befinden sich sowohl Industrie- wie auch Dienstleistungsbranchen. Folgende Branchengruppen werden unterschieden:
Unternehmen unterschiedlicher Größe gehen unterschiedlich mit den Herausforderungen der Digitalisierung um und haben zudem verschiedene Potenziale. Deshalb unterscheidet der Digitalisierungsindex entsprechend der Definition der EU-Kommission die folgenden drei Größenklassen von Unternehmen:
Die Standortanforderungen von Unternehmen sind heterogen. Daher können sowohl städtische als auch ländlich geprägte Regionen attraktiv für die Wirtschaft sein. Es existieren regionale Disparitäten, die eng mit den räumlichen Strukturen einer Region zusammenhängen. Um den Digitalisierungsgrad unter Berücksichtigung der Raumstrukturen zu erfassen, werden Regionen nach ihrer Einwohnerdichte unterschieden in:
Die Abgrenzung der Regionstypen erfolgt gemäß IW-Kriterien nach Einwohnerdichte. Als Agglomerationen werden kreisfreie Städte verstanden, die entweder mehr als 500.000 Einwohnern zählen oder mindestens 100.000 Einwohner und gleichzeitig eine hohe Einwohnerdichte von mindestens 775 Einwohner pro km² aufweisen. Kernstädte umfassen jene kreisfreie Städte, die nicht die Kriterien einer Agglomeration erfüllen. Zu den ländlichen Räumen zählen Landkreise und werden gemäß ihrer Einwohnerdichte gestaffelt. Zu den hochverdichteten ländlichen Räumen zählen Landkreise mit einer Einwohnerdichte höher als 223 Einwohner pro km². Während die Einwohnerdichte in den verdichteten ländlichen Räumen zwischen 139 und 223 Einwohner pro km² beträgt, liegt die Einwohnerdichte in den geringverdichteten ländlichen Räumen unterhalb 139 Einwohner pro km². Die Schwellenwerte gehen zurück auf die Standardabweichungen (Einwohnerdichten von 775 und 223) respektive dem Median (Einwohnerdichte von 139).
Nicht alle Indikatoren sind auf jeder Differenzierungsebene verfügbar. Das führt dazu, dass der Index auf den vier Differenzierungsebenen jeweils weniger Indikatoren enthält als der Digitalisierungsindex für Deutschland mit seinen 37 Indikatoren. Die einzelnen Indexwerte der verschiedenen Differenzierungsebenen – Deutschland, Bundeslandgruppen, Regionstypen, Branchen und Unternehmensgrößen – sind somit nicht vergleichbar. Es lassen sich aber Bundeslandgruppen untereinander, Regionstypen untereinander, Branchen untereinander und Unternehmensgrößenklassen untereinander vergleichen.
Um die einzelnen Indikatoren des Digitalisierungsindex thematisch zu gruppieren, werden sie jeweils einer von zehn Kategorien zugeordnet. Fünf dieser Kategorien adressieren unternehmensinterne, fünf davon unternehmensexterne Aspekte. Sie bilden zusammen jeweils den unternehmensinternen beziehungsweise unternehmensexternen Subindex.
Die Kategorien Prozesse, Produkte, Geschäftsmodelle, Qualifizierung und Forschungs- und Innovationsaktivitäten zählen zum unternehmensinternen Subindex.
Zum unternehmensexternen Subindex gehören die Kategorien Technische Infrastruktur, Administrativ-rechtliche Rahmenbedingungen, Gesellschaft, Humankapital und Innovationslandschaft.
Auf der untersten Ebene des Digitalisierungsindex finden sich aussagekräftige Indikatoren, die verschiedene Dimensionen der Digitalisierung abbilden.
Insgesamt besteht der Digitalisierungsindex aus 37 Indikatoren. Diese sind zehn Kategorien zugeordnet, die jeweils hälftig aus dem unternehmensinternen und -externen Kontext stammen.
Genauere Informationen zu den einzelnen Indikatoren finden Sie hier: Glossar Indikatoren (PDF)
Dabei wurde methodengestützt eine fundierte Auswahl vorgenommen, damit der Digitalisierungsindex möglichst präzise den Stand der Digitalisierung der Wirtschaft misst.
Die Indikatoren wurden nach einer Vielzahl von Kriterien ausgewählt. Sie sollen vor allem die folgenden Eigenschaften erfüllen: