Angestellte arbeiten im Büro

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Die Plattform Innovative und nachhaltige Digitalisierung der Wirtschaft identifiziert vorrangige Handlungsbedarfe im Bereich der digitalen Wirtschaft und gibt Impulse für Lösungsmöglichkeiten. Ziel ist es, die digitale und nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu beschleunigen.

Mit den Themenfeldern Transformation, Nachhaltigkeit und Resilienz des Digital-Gipfels 2023 werden prägende Herausforderungen unserer Gegenwart adressiert. Bereits heute zielen viele Maßnahmen des BMWK darauf ab, Herausforderungen in diesen Bereichen miteinander in Einklang zu bringen. Das umfasst nicht nur Maßnahmen wie das Gesetz über den Neustart der Digitalisierung der Energiewende oder das Energieeffizienzgesetz, sondern ebenso Technologieprogramme wie „GreenTech“ oder das Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital. Auch in der Wirtschaft spielen nachhaltige, digitale Innovationen eine immer wichtigere Rolle. Insbesondere für Start-ups ist Nachhaltigkeit schon heute ein Topthema und wird immer bedeutsamer.

Die Plattform 2 des Digital-Gipfels 2023 will das Spannungsfeld von Digitalisierung und Nachhaltigkeit beleuchten und dazu beitragen,

  • Lösungsansätze für eine digitale und nachhaltige Transformation der Wirtschaft zu identifizieren,
  • auf strategisch-politischer Ebene Impulse für eine nachhaltigere Digitalisierung der Wirtschaft zu geben,
  • mit Projekten gute Beispiele und Vorbilder für eine nachhaltigere Digitalisierung zu schaffen.

Arbeitsweise

Ziel ist es, im Rahmen des Digital-Gipfels wegweisende Projekte anzustoßen, zu präsentieren und für die Zukunft weiter zu entwickeln. Dafür diskutieren und benennen Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in der High-Level Group (PDF, 99 KB) der Plattform 2 wichtige Stellschrauben und geben Anstöße für eine zielgerichtetere Digitalisierung.

Auf operativer Ebene werden bis zum Digital-Gipfel beispielhafte Projekte weiterentwickelt und für eine Präsentation auf dem Digital-Gipfel ausgearbeitet. Eine besondere Rolle spielt dabei die Einbeziehung von Projektideen von zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Ausgewählte Veranstaltungen im Rahmen des Digital-Gipfels 2023

Emissionsreduzierung vs. gesteigerter Energieverbrauch: Energiebilanz von Digitalisierung

(Town-Hall-Format am Montag, 20.11.23, 10 Uhr, Volkshaus, Raum Grete Unrein)

Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung von Geräten und Systemen hat erhebliche Auswirkungen auf unseren Energieverbrauch und die Menge an Treibhausgasemissionen. Einerseits trägt die Digitalisierung dazu bei, Energieverschwendung und CO2-Emissionen zu verringern. Andererseits haben die digitalen Technologien selbst einen wachsenden Energiebedarf. Eine der Schlüsselfragen ist, wie wir die Klimaschäden energieintensiver Technologien minimieren. Energieeffiziente Digitalisierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu der Akteure aus Wissenschaft, Politik und Industrie beitragen müssen, um eine realistische Chance auf Umsetzung zu haben.

Teamwork makes the Data work – Digitale Lieferketten funktionieren nur gemeinsam
(Fishbowl am Montag, 20.11.23, 11 Uhr, Volkshaus, Ernst-Abbe-Saal)

In der industriellen Produktion fallen gewaltige Mengen an Daten an, die genutzt werden können um Produktionsprozesse effizienter und ressourcenschonender zu gestalten, Kosten zu senken und neue digitale Geschäftsmodelle zu etablieren. Voraussetzung dafür ist die Möglichkeit, Daten in industriellen Wertschöpfungsnetzwerken sicher, vertrauensvoll und effizient teilen zu können. Datenräume ermöglichen es durch Transparenz, Lieferketten zu überwachen und zu steuern und so resilienter zu gestalten. Informationen zum Energie- und Ressourcenverbrauch von Produktionsprozessen, zur Herkunft und zur Wiederverwendbarkeit von Komponenten können im Netzwerk zugänglich gemacht werden. Das ist eine zentrale Grundlage, für datengetriebene Lösungen für eine nachhaltigere industrielle Produktion. Die deutsche Industrie ist in diesem Bereich Innovationstreiber. Mit Catena-X und Manufacturing-X entstehen kollaborative Datenräume in der Industrie, die zeigen, dass vertrauensvolle datenbasierte Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg möglich ist.

Die Cloud-Infrastruktur der Zukunft – Innovation für Europas digitale Souveränität

(Fishbowl am Montag, 20.11.23, 15 Uhr, Volkshaus, Raum Grete Unrein)

Die Digitalisierung der Wirtschaft verändert die Fähigkeiten, Daten zu erheben, zu verarbeiten und zu nutzen. Für Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz oder Big Data bedarf es fortschrittlicher, hochleistungsfähiger Cloud-Lösungen, zum Beispiel, um Unternehmensdaten selbstbestimmt speichern, nutzen und verarbeiten zu können. Für eine nachhaltige, resiliente und zukunftsfähige Europäische Union ist es daher essentiell, eigene Kapazitäten im Bereich zentraler (Cloud) und dezentraler (Edge) Datenverarbeitung zu entwickeln.

Wie das in der Anwendung konkret aussehen kann, zeigen Beispiele aus dem europäischen Großprojekt zu Cloud-Infrastrukturen und -Services „IPCEI-CIS“: Die Entwicklung offener Referenzarchitekturen, digitale Zwillinge für automatisierte grüne Gebäude und Fabriken, IT-Verteilungskonzepte für Windenergieanlagen oder ein Edge-Werkzeugkasten für den Mittelstand – das sind nur einige von zahlreichen Innovationen, an denen derzeit gearbeitet wird.

Digitale Souveränität – welche Maßnahmen braucht die digitale Zeitenwende?
(Fishbowl am Montag, 20.11.23, 16 Uhr, Volkshaus, Raum Otto Schott)

Die Stärkung der technologischen und digitalen Souveränität Deutschlands und Europas ist Voraussetzung und Instrument zugleich, um Verwundbarkeiten im Bereich digitaler und sonstiger kritischer Infrastrukturen zu reduzieren, Lieferketten zu stabilisieren und so Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung europäischer Unternehmen zu sichern und Innovationen zu ermöglichen.

Das Panel bringt hochrangige Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um das Zielbild digitale Souveränität zu beleuchten und damit verbundene Maßnahmen zu diskutieren: Was bedeutet Resilienz und digitale Souveränität im Kontext globaler Wertschöpfungsketten? Wo stehen wir im Bereich digitaler Souveränität in Deutschland und Europa? Welchen Grad an Unabhängigkeit können und wollen wir uns leisten und gegenüber wem? Welche Technologien sind für unsere Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft besonders relevant? Gibt es regulatorische Ansätze zur Stärkung der digitalen Souveränität?

KI und Ethik – Perfect Match? Wie Deutschland KI Innovation fördern und dabei die Demokratie stärken kann

(Podiumsdiskussion am Dienstag, 21.11.23, 10 Uhr, Volkshaus, Ernst-Abbe-Saal)

Wie kann Deutschland die Chancen von Künstlicher Intelligenz für Wirtschaft und Gesellschaft nutzen und zugleich die Risiken einschränken? Wie kann „ethische Digitalisierung“ zum Wettbewerbs- und Standortvorteil werden? Welchen Weichen muss die Politik hierfür stellen und wie kann sie KI so regulieren, dass sie möglichst viel Spielraum für Innovation lässt und zugleich Grundrechte wahrt?

Neueste Entwicklungen im Bereich Generative KI, die europäische KI-Verordnung (AI Act) und das Digitale-Dienste-Gesetz (DSA) bieten einen guten Anlass, diese Fragen ganz konkret zu diskutieren. Hierfür bringen wir Perspektiven aus Zivilgesellschaft, Politik und KI-Startups zusammen, loten gemeinsame Ziele aus, gehen Konflikten auf den Grund und identifizieren Wege, wie digitale Innovation in den Dienst der Menschen gestellt werden kann. Es diskutieren Bundesminister Dr. Robert Habeck mit Carla Hustedt, Leiterin des Bereichs Digitalisierte Gesellschaft bei der Stiftung Mercator, Matthias Spielkamp, Geschäftsführer der NGO AlgorithmWatch und mit den Tech-Gründerinnen Vanessa Cann von nyonic und Nicole Büttner von Merantix Momentum.

Green Innovation – Wie digitale Technologien unsere Wirtschaft nachhaltiger machen
(Pitch-Veranstaltung am Dienstag, 21.11.23, 14 Uhr, Volkshaus, Raum Grete Unrein)

Laut aktuellen Studien kann durch den Einsatz digitaler Technologien der Ausstoß an klimaschädlichen Emissionen global um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Zugleich kann die Entwicklung und Anwendung innovativer digitaler Technologien die Wettbewerbsfähigkeit deutscher und europäischer Unternehmen steigern, insbesondere in den Wachstumsmärkten der Green Technologies und Green Services. Davon profitiert nicht nur die Wirtschaft, denn auch gesellschaftlicher Wohlstand und Teilhabe können durch die Digitalisierung gestärkt werden.

Wie das in der Anwendung konkret aussehen kann, zeigen Beispiele aus den Technologieprogrammen des Bundeswirtschaftsministeriums im Pitch-Format: Weniger Lebensmittelverschwendung dank digitaler Zwillinge für Obst- und Gemüseprodukte, ein automatisierter On-Demand-ÖPNV für Stadtrandgebiete und niedrigschwellige Quantencomputing-Lösungen für den Mittelstand – das sind nur drei von zahlreichen Use Cases, an denen derzeit gearbeitet wird.

Bundeskanzler-Exponat Marispace – X

(Exponat im Volkshaus, Montag und Dienstag 20. und 21.11.23, 9:30-17:30 Uhr)

Ziel des Anfang 2022 gestarteten Projekts Marispace-X ist es, die gesamten Daten der maritimen Domäne Gaia-X basiert zentral verfügbar zu machen, den Klimawandel zu bremsen, die Energiewende im Bereich Offshore Wind voranzutreiben und alte Munition aus dem Meer zu räumen.

Auf dem Digital-Gipfel wird besonders die Anwendung für Offshore-Wind präsentiert. Der Ausbau der Offshore-Windkapazitäten in Nord- und Ostsee ist wesentlich für die nachhaltige Entwicklung und den Erfolg der Energiewende in ganz Europa. Der dringend notwendige Ausbau der Infrastruktur im maritimen Umfeld und die damit entstehenden großen digitalen Datenmengen stellen Wirtschaft und Behörden vor große Herausforderungen bei der Datenverarbeitung und Speicherung. Die Prozessketten der Offshore-Industrie müssen daher derart beschleunigt werden, dass hochkomplexe digitale Unterwasserdaten verarbeitet werden und die kritische Unterwasser-Infrastruktur mittels KI geschützt werden. Auch europäische Partner sollen eingebunden werden.

Die Möglichkeit, zukünftig alle aus den Meeren gewonnen Daten auf Grundlage europäischer Standards und Normen sicher und effizient zu nutzen, wird auch zu neuen Erkenntnissen und zur Entwicklung weiterer innovativer Lösungen sowie Basistechnologien führen.

Kontakt

Christian Marx

Referat VIA3 (Digitale Wirtschaft, Investitionsprüfungen, Digitalgipfel), BMWK

E-Mail: digitalgipfel@bmwk.bund.de