
© iStock.com/Vasyl Dolmatov
Die digitale Transformation der Arbeitswelt bringt neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich - von der Arbeitsorganisation in den Betrieben und den Anforderungen an Führungskräfte über die Vermittlung von Fähigkeiten und Wissen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen und Formen von Arbeit. Im Rahmen der Arbeit der Plattform „Digitalisierung der Arbeitswelt“ werden Handlungsbedarfe analysiert und Handlungsoptionen entwickelt.
Operativ wird es in der Plattform eine Ad-Hoc-Arbeitsgruppe unter dem diesjährigen Vorsitz von Dr. Johanna Wenckebach, wissenschaftliche Direktorin des Hugo Sinzheimer Instituts geben.
Arbeitsgruppe zur Gestaltung der Voraussetzungen für eine soziale und nachhaltige Datennutzung im Interesse des Gemeinwohls
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die IG Metall legen den inhaltlichen Fokus der Plattform auf die Gestaltung der Voraussetzungen für eine soziale und nachhaltige Datennutzung im Interesse des Gemeinwohls. Dafür muss neben den Chancen auch in den Blick genommen werden, dass die zunehmende Digitalisierung zu einer dynamischen Vergrößerung des Machtgefälles zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern führt, insbesondere aufgrund des häufig exklusiven Zugriffs der Unternehmen auf die Daten als Grundlage der Datenökonomie und der damit verbundenen Steuerungsmöglichkeit und Kontrolle.
Datengetriebene Geschäftsmodelle gewinnen an Bedeutung und damit verbunden der Einsatz von algorithmischen Instrumenten in der Arbeitswelt. Durch den Einsatz solcher Instrumente lassen sich auch Arbeitsprozesse und Aufgabenausführung durch Algorithmen steuern und optimieren. Dies wird vielfach unter dem Begriff Algorithmisches Management (AM) zusammengefasst. Mit der Nutzung datenbasierter Anwendungen sind Chancen und Potenziale verbunden. Diese auch für Beschäftigte und die Verbesserung von Arbeitsbedingungen zu nutzen, setzt Beteiligung voraus. Werden dagegen die Interessen und Bedürfnisse der Beschäftigten nicht einbezogen, wächst das Risiko einer Arbeitsintensivierung und einer verstärkten Standardisierung und Überwachung ihrer Tätigkeit.
Für die Gestaltung einer modernen und sozialen Arbeitsgesellschaft muss technologischer Fortschritt zugleich auch sozialer Fortschritt sein: Technologischer Fortschritt und die Humanisierung der Arbeitswelt müssen zusammengehen.
Die neue Arbeitsgruppe möchte Ansätze einer guten Praxis von AM sowie Gestaltungsbedarfe identifizieren und Handlungsfelder benennen. Bezugspunkte sind u.a. konkrete Beispiele guter betrieblicher Praxis sowie die europäischen Gesetzgebungsvorhaben – insbesondere die KI Verordnung und der Entwurf einer Richtlinie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Plattformarbeit.
Ansprechpartner*innen
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft
Felix Wehinger
Email: felix.wehinger@bmas.bund.de und d@bmas.bund.de
IG Metall, Vorstand
Ressort Politik und Verbände
Janett Kampf
Email: Janett.kampf@igmetall.de